Das Licht fliesst dahin, wo es dunkel ist

Wir können den Blick nicht mehr von den Problemen abwenden, vor denen unsere Welt heute steht. Denn sie betreffen uns alle. Wir erfahren, dass die Probleme am anderen Ende unseres Planeten auch mit uns zu tun haben und bekommen so die Chance, unsere Haltung den Dingen gegenüber zu hinterfragen. 

Das Licht fliesst dahin, wo es dunkel ist geht mitten hinein in die Welt, wie sie heute ist. Befindet sich nicht auch der Ausgang aus Dantes Hölle in ihrer Mitte? Es beschäftigt sich mit der Frage, wie es in uns aussieht. Ist die Welt, so wie wir sie im Außen wahrnehmen nicht ein Widerschein unserer Innenwelt? Wie könnten wir außen in Frieden leben, wenn in uns Distanz und Härte herrschen? Wie könnten wir mit anderen respektvoll umgehen, wenn wir uns selber nicht achten? Es geht also darum, die Schutzschilder und Barrieren, die wir um uns herum errichtet haben, abzubauen um zu dem authentischen Wesen, das in unserem Inneren wohnt, vorzudringen. Wenn wir die Distanz zu uns selber überwinden, tragen wir dazu bei, auch die Distanz zu anderen und allem, was uns umgibt zu reduzieren. Die Veränderungen, nach denen wir uns sehnen, entspringen der Bereitschaft jedes einzelnen, sich selber besser kennen zu lernen und mit sich Frieden zu schließen. 

Wenn wir den Mut haben, die Augen zu öffnen und uns selber anzusehen, mit all unseren Unebenheiten und Schwächen, wenn wir lernen, uns mit unseren Schattenseiten anzunehmen, dann kann die Stärke in uns in Erscheinung treten. Denn wir erkennen dann nicht nur unsere Einzigartigkeit, sondern auch die Einheit und Verbindung mit allem, was ist. Mit dem Eintreten in unsere Innerlichkeit reduzieren sich die Distanzen und etwas tritt zum Vorschein, das wir in unserer materialistisch orientierten Gesellschaft lange vernachlässigt haben: Die spirituelle Seite unseres Seins. Es ist eine Spiritualität ohne Hierarchien und ohne Enge. In unserem erwachenden Bewusstsein finden wir nicht nur Hoffnung, Trost und Geborgenheit, sondern auch die Gewissheit, dass wir nicht alleine sind. 

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, müssen wir durch etliche Schichten hindurch: Einengende Denkmuster, unsere Tendenz, die Dinge von uns zu stoßen und uns als Opfer zu fühlen, unseren Hang zum Polarisieren, unsere Kopflastigkeit, unsere Neigung, uns selber in Ketten zu legen und zu sabotieren. Wenn diese Widerstände überwunden sind, offenbart sich uns ein Licht, das uns eine ganz neue Orientierung gibt. Jeder trägt dieses Licht in sich. So lösen wir uns aus den Klammern, die wir selber um uns gelegt haben und werden frei, unsere Welt nicht nur bewusster zu erleben, sondern auch bewusster zu gestalten.