Montag, 15. Januar 2018

Es geht ums Ganze!

Unsere Welt ist von tiefen Veränderungen ergriffen. Klimawandel, Extremwetter, ansteigende Meeresspiegel, Vermüllung, Verschmutzung von Wasser, Erde und Luft, Artensterben, Menschen und Tiere auf der Flucht, die immer stärker auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich, Zusammenbrüche finanzieller Systeme, die fatalen Folgen der Mangelernährung in den Industriestaaten, immer neue Krankheiten und Epidemien, die die Medizin zwar behandeln, aber nicht heilen kann, ... Allerorten macht sich ein zunehmendes Unwohlsein breit und erfasst uns in allen unseren Lebensbereichen. Auch wenn wir als eines der wenigen Länder der Welt uns noch in unsere Wohlstandsblasen zurückziehen können, so können wir doch nicht daran vorbeisehen, dass es insgesamt schlecht um uns bestellt ist. Die Probleme, die unsere Zivilisation geschaffen hat, gehen so weit, zu unserer eigenen Vernichtung zu führen. 100 Jahre geben Forscher wie Stephen Hawkins der Menschheit noch. Dann kann es aus mit uns sein. Wenn wir so weitermachen. 

Wir haben nun die Wahl, uns aus dem großen Leben in unser kleines Leben zurückzuziehen und so zu tun, als beträfe uns das Alles nicht und als könnten wir den Gang der Dinge sowieso nichts aufhalten. Wir deklarieren uns als Opfer der Umstände und erleben früher oder später selbst das Schicksal jener, die wir heute draußen vor der Tür lassen oder in Spezialinstitutionen abschieben, um ihr Leid nicht mit ansehen zu müssen. Oder wir können hinsehen und uns fragen, was wir mit den Dingen, die hier gerade geschehen, zu tun haben. Schließlich sind die gigantischen Probleme, vor denen wir heute stehen, alle selbstgemacht. Jeder von uns trägt direkt oder indirekt dazu bei, dass die Welt so ist, wie sie ist. Es soll hier nicht um Schuldzuweisungen gehen, um Selbsterniedrigung oder das Herbeizaubern irgendeines Retters. Es ist ja genau diese Segmentierung der Menschen in Täter, Opfer und Retter, die uns an den Rand unserer Zivilisation geführt hat. Hier soll zusammengeführt werden, was getrennt wurde. Hier soll es um das Leben gehen, das alles in einem unendlich subtilen Netzwerk umfasst, um uns als Einzelwesen und als Menschheit, als potentiell mit Bewusstsein ausgestattete Wesen, die die Fähigkeit haben, von ihrer schöpferischen Kraft Gebrauch zu machen.

Ich schreibe aus der Erfahrung einer Krebserkrankung heraus. Am eigenen Körper habe ich erlebt, wohin das Zerteilen, das Ausschließen und die Kriegserklärung an das Lebendige führen können. Ich habe kehrtgemacht und für mich eine andere Richtung gewählt. Ich habe mich abgewendet von der Suche nach Lösungen im Außen und bin in mir auf die Suche gegangen. Hier war schließlich das Problem auch entstanden. Beim Erforschen meines inneren Universums wurde mir klar, dass alles, was ich in der Außenwelt wahrnehme, eine genaue Spiegelung dessen ist, was sich in mir abspielt. Die Ereignisse, die mir begegnen, zeigen mir, was ich in mir selbst zu lösen habe. Bringen sie mich auf, machen mich wütend, traurig, verzweifelt, dann erfahre ich über die Emotionen, die sie in mir auslösen, was ich in mir nicht akzeptieren kann und was befriedet werden möchte. Mit der Zeit lerne ich, nicht nur besser mit der Angst vor der Rezidive, sondern auch mit dieser Welt zu leben, so wie sie ist. Ich nehme die Dinge als Information, als Nachricht, als Botschaft, das, was sie nach den aktuellen physikalischen Erkenntnissen ja auch tatsächlich sind. Indem ich sie mir bewusst mache und damit sozusagen ins Licht führe, lösen sie sich schließlich von ganz alleine auf, so wie die Dämonen der Nacht in den ersten Sonnenstrahlen. Es sind das Nicht-Annehmen und die Flucht vor dem, was ist, das Zurückweisen der eigenen Implikation und Verantwortung, das Festhalten an alten Mustern und der Widerstand, sich zu öffnen, die unsere Welt zu Fall bringen. Hier können wir ansetzen. Die grundsätzliche Lösung unserer Probleme, wie auch immer sie sich gestalten, ist weder politisch, noch wirtschaftlich, noch technisch. Sie entsteht im Herzen von jedem einzelnen von uns. Der Frieden und die Harmonie, die jeder einzelne in sich selbst schafft, werden darüber entscheiden, wie es mit uns als Menschheit weitergeht.